Auf Cthulhus Spur

Gepflegtes Rollenspiel rund um den kriechenden Wahnsinn

Back to Hyperborea

January 27 1921 Thursday 4am Chateau Mirastel

Um 4am höre ich wieder das bekannte Schnarren im Basement.
Die Stelenkammer ist wieder offen!!!

Mycroft & Me haben einen noch geheimen Plan ausgeheckt:
In der Hoffnung nach dem Portaldurchgang in Xinian herauszukommen, soll Mycroft den IceZapper dort aufladen und gleich noch etwas Ersatz-Orichalkum in dem von der Vril-Gesellschaft in Berlin gestohlenen Behälter mitnehmen. So haben wir bei unserer nächsten Begegnung mit THEY etwas Aussagekräftiges in der Hand….

Nach dem Petit-déjeuner schläft Maxim in seinem Labor noch und wir müssen unseren Besuch bei ihm erneut verschieben…

So fahren der Colonel und ich nach Lyon, holen den IceZapper aus dem Flugzeug und recherchieren in der Bibliothek nach den drei mir unbekannten Wörtern aus dem Buch Tsathoggua. Ich entziffere Xinian und Yoth, sowie okatadi als Wort für Dunkelheit. In dem Kanon kann es sich hier nur um N’kai handeln, die Stadt Tsathogguas, die in völliger Finsternis liegen soll…

Bevor wir wieder die Rückfahrt antreten, stoppen wir an einem Magasin de l’équipment für Haus und Hof:
Fackeln, 10m Seil, Wandhaken, Sturmlicht, Signalrakete und Carbidlampe in doppelter Ausführung wandern im Minutentakt in unsere beiden neuen Rucksäcke…

Wir sind auf einen guten Verkäufer getroffen, doch genießen umso mehr unser Action Shopping:
Wir sind in Kauflaune. Endlich ein Plan, endlich eine Hoffnung…

1pm Chateau Mirastel Supper

Bei Mittagessen wieder beisammen, wird uns berichtet, dass weitere 10 Himmelslaternen fertig gebastelt wurden. Le Tellier muss sich auf die Astronomenconference vorbereiten, zu der auch Sir Chrichton erwartet wird und verlässt die Tafel schnell wieder. Ich erzähle den anderen von unserem Plan, in dieser Nacht das Portal zu öffnen…

Dann setzt sich Maxim zu uns… und erklärt sich gerne bereit, uns durch sein Labor zu führen. Er erzählt von seiner Arbeit, während er uns die seltsamen Wesen in seinen Aquarien näher bringt. Er sammelt Tiere, die mittels Mimikry ihre Feinde täuschen…

Mycroft entdeckt in dem einzigen Bücherregal einen alten [simple_tooltip content=’Buchrücken‘]“dos d’un livre“[/simple_tooltip], der wie ein Tagebuch aussieht. Er fängt unbeobachtet meinen Blick und deutet mit einem kurzem Kopfnicken in Richtung Regal zu dem besonderen Stück…

Während er Maxim im Gespräch abgelenkt wird, stiebitze ich es kurzerhand, blättere es schnell durch und bleibe an einer Passage hängen:

…und stecke es unbemerkt wieder zurück…

Auch Maxim kennt Berichte über tiefe Wesen…

Heute Abend, wenn Ruhe im Schloss einkehrt, planen wir durch das Portal zu gehen. Dafür braucht es aber noch ein wenig Schlaf für mich. Ich lege mich hin bis zum dîner.

8:15pm  Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, bis Madame Arquedouvre die Tafel aufhebt und die Bediensteten abdecken. Nach dem die Dame des Hauses sich in ihre Gemächer zurückzieht, kommt leise Bewegung in unsere Truppe…

 

9pm Chateau Mirastel   La chambre de portail
Ich lege die Kugeln langsam in die drei Mulden der schmucklosen Stele…

Ein dunkles Portal öffnet sich, an dem unser Taschenlampenstrahl abrupt endet… = – – -!

Mycroft tritt als Erster hindurch, dann folge ich…

Es ist dunkel, meine Lungen beginnen unangenehm zu brennen, entfernt höre ich mir unbekanntes Tiergebrüll. Während sich meine Augen noch an das geringe Licht anpassen, bemerke ich felsige Höhlenwände. Eine Carbidlampe wird entzündet und leuchtet die Höhle sofort komplett aus. Der Schein ist so ungewöhnlich hell, dass ich meine Augen schützen muss….

Die Höhle ist übersichtlich, verstreut liegen abgenagte Skelette von Tieren, die wir auf der Erde noch nicht gesehen haben. Einige Schädel erinnern an Vögel, doch dazu sind sie einfach zu groß…

Wir folgen dem bananenförmig krummen Lauf der Höhle zum Ausgang. Das tropisch warme Klima trifft uns wie ein Schlag, genauso wie die Panoramaaussicht, die sich vor uns von dem erhöhten Felsplateau aus erstreckt…

Eine helle, sternenklare Nacht überdeckt eine weite Dschungelebene mit dichtem und sehr hohem Baumbewuchs. Farne, so hoch wie zwei Männer, winken uns zu…

 

Es ist aus der Ferne, und auch ziemlich nah, das Gebrüll zu hören, das wir auch schon in der Höhle wahrgenommen hatten. In einigen Baumwipfeln raschelt es, Äste knicken ab. Darüber fliegt ein riesiger Vogel ohne Federn…

Ich lasse mein Blick weiter in die Ferne wachsen. Am Horizont erhebt sich ein großer Berg. Er hat eine perfekte Kegelform…

 

“Voormithadreth” schallt es sofort in mir, der Eingang zu dem Reich Tsathogguas, der Zugang zu seiner Stadt N’kai…

Aber nur langsam wird mir klar: Wir haben uns beim Portaldurchgang diesmal nicht von der Stelle bewegt, sondern sind nur in der Zeit rückwärts gereist. Wir sind auf dem alten Kontinent Hyperborea gelandet, in der Vergangenheit unserer eigenen Erde…

Der Vulkan war die ganze Zeit in unserer Nähe, doch schon längst erodiert und von der Zeit verschliffen, können wir keine Überreste mehr in Frankreich finden.

Hat mich der Mönch in dem Ring hierher gelockt? Sollte ich ihn – und damit beide – einfach in den Vulkan werfen, um ihn – sie – endgültig zu vernichten?

Der helle Lampenschein, die brennende Luft in meiner Lunge weisen auf einen deutlich erhöhten Sauerstoffgehalt in der Athmosphäre hin. Dieses Klima hier ist nicht für uns Menschen gemacht…

Mycroft beobachtet ein Paar großer Hühner ohne Flügel und Federn. Beide haben die Schulterhöhe von Pferden und zischeln in unsere Richtung. Ihre Köpfe zueinandergewandt, sieht es ganz so aus als ob sie sich unterhielten. Als sie dann seltsam zielbewusst beginnen, immer schneller auf uns zulaufen, deutet Mycroft mit einer raschen Kopfbewegung den Rückzug an…

Ich springe als letzter durch das Portal und entnehme sofort mit einer Handbewegung zwei Kugeln aus den Mulden. Das Portal fällt immediately in sich zusammen…

Noch in der Stelenkammer diskutieren wir unsere Erkenntnisse…

Ein Durchqueren des Paläodschungels scheint bei diesen Gefahren wohl nicht so ohne weiteres möglich zu sein. Mycroft und ich überlegen, ein Flugzeug durch das Portal zu schaffen, in Kleinteile zerlegt natürlich, die wir dann wieder zusammensetzen. Beide müssen wir bis über beide Ohren grinsen…

Auch wenn wir einen Zugang zu Tsathoggua gefunden haben, stellt sich uns die Frage, wie wir die mindestens 100km Luftlinie zu dem Vulkan unbeschadet durch den Dschungel überstehen können und was wir dann eigentlich von dem Älteren Gott wollen…

Vorausgesetzt, wir sollten es schaffen, zu ihm zu gelangen…

11pm Verschwitzt, aber auch irgendwie – auch wenn es nicht mehr wirklich so richtig geht – zufrieden, gehe ich zu Bett…