Auf Cthulhus Spur

Gepflegtes Rollenspiel rund um den kriechenden Wahnsinn

Bloodbath

February 15 1921 Tuesday Hampshire Highclere Castle 10am

Short after breakfast we are out with the dogs…

Vorher jedoch verabschiede ich Major Powers. Wie gerne würde ich seinen militärischen Abschiedsgruß erwidern! Doch ich habe nicht das Recht dazu. Meine körperliche Verfassung hat es mir schon in Jugendzeiten unmöglich gemacht, eine militärische Karriere einzuschlagen…

Wir üben mit den Hunden im Park. Ich trainiere Cook auf mich und beginne mit dem Arretieren. Wie mir diese französischen Befehle misshagen…“Arrêt“…widerlich…

Nach jedem kraftlosen Arrêt lasse ich ein energetisches `CATCH´ folgen. Am Ende des Übungsspazierganges hört Cook auf meinen britischen Befehl. What a smart dog!!

Nach der kurzen Unterbrechung zum Supper geht das Training sofort weiter. Wir verbringen den Tag im Freien und ich kann beobachten, wie meine Doggen beginnen, Highclere Castle als ihr neues Zuhause anzunehmen. Auch meine Soldiers werden warm mit ihrer neuen Aufgabe…

10pm

Nach dem Dinner lade ich in meine Library ein, zu Gin und kalt marinierten, hauchdünnen Wildschweinstreifen. Sanjuro berichtet uns von seinen Fortschritten bei seiner Immobilie. Ingenieur Watson wird mit ihm in den nächsten Tagen das Haus begutachten. Ich kündige an, gerne dabei sein zu wollen…

…Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Dies habe ich schon lange verloren…
und schaue ihn distanziert an, damit er meinen Respekt vor seiner selbstgewählten Aufgabe nicht sofort erkennt, als sich schlagartig die Atmosphäre ändert.

Mir wird kalt und ich höre es unwirklich rascheln aus der Ecke der Bibliothek, die mir am nächsten ist. Aus der Wand zieht eine schwarze Masse sich heraus, wie dichter schwarzer Rauch, der flüssig ist. Aus ihr setzt sich eine Form zusammen, ein riesiger Vierbeiner…Sein Kopf formiert sich… aus der eine wabernde Schnauze sich vor meinem Gesicht formt und mich mit pulsierenden Nüstern abtastet…

Ich verspüre keinen Atem, doch eine dunkle Energie, nicht von dieser Welt. Dort, wo Augen sein sollten, spüre ich nur dunkle Wirbel, die in mich dringen und mich ausschnüffeln.

Dieses Wesen ist nicht physisch präsent, doch ich weiß sofort, was es von mir will: Meine Portalkugeln! Ich glaube mich röcheln zu hören, unfähig auch nur zu zittern, bleibe ich in meinen Stuhl geschmolzen, meines Atems beraubt….

Mit der Wand verbunden, gewinnt der Unwelthund an Relief und wendet sich ab von mir. Er schnüffelt tief in die Bibliothek hinein und verschwindet durch die Decke in das nächste Stockwerk. Es weiß nun, wo meine Kugeln sind! Lautstark springe ich aus dem Stuhl und warne meine Freunde mit deutlichen Worten. Doch mir gelingt nicht mehr als ein sabberndes Grummeln, völlig geplättet, bewegungslos in meinen Sessel gepresst…

Es zerreißt mich, was ich nun sehen muss. Der Unhund hat mir tief in die Augen gegriffen und nimmt mich mit….

Alle Hunde drehen durch und bellen sich die Seele aus dem Leib. Das bleibt mir als der Soundtrack dieser Nacht…

Mein Schlafzimmer wird von zwei Maids für die Nacht vorbereitet. Ihr Schreien, als der Unhund sie erreicht, verstummt. Klatschend landen ihre Innereien an und um mein Schlafzimmerfenster.

Meine fitten Soldiers sind zur Stelle, schießen ihre Magazine leer, Bligh und Baffin greifen an…

Sie werden alle zerrissen, ohne Mühe, ohne Anstrengung, endet ihre Existenz in meinem Bedroom. Zerfetzt innerhalb einer Unsekunde finden sich ihre Überbleibsel großzügig verteilt an Wand und Boden. Nur Cyril bleibt geschockt stehen, schweigt und wird verschont…

Dynamische Krallen reißen meinen Tresor aus der Wand und schlagen auf ihn ein. Offenen Auges verfolge ich den Angriff. Die nicht fassbaren Krallen hämmern mit nicht physischer Kraft auf den Metallbehälter. Ächzend und knarrend verformt er sich, aber gibt seinen Inhalt nicht frei. Wütend intensiviert das Wesen seine ungezügelte Kraft. Metallisch ächzend windet sich mein gelähmter Körper hilflos in dem Rhythmus der Schläge…

Das Wesen gibt nach einiger Zeit auf, verschwindet in einer Wandecke und hinterlässt ein Blutbad auf Highclere Castle. Ich höre, wie das Blut von meiner Schlafzimmerwand tropft und sich langsam auf dem Boden verteilt…

Ich stehe auf, schäle mich aus meinem Sessel und richte beruhigende Worte an meine Bediensteten…

“MyLord“, vernehme ich Mycrofts Stimme „seid ihr bei Bewusstsein?“ Mir wird Gin verabreicht und ich muss feststellen, dass ich immer noch nicht in der Lage bin, aufzustehen.

Ich beginne wieder zu atmen, unfähig zu akzeptieren, was geschehen ist. Im Schloss werden Stimmen laut, die sich zu Klagegeschrei erheben…

Hiflose, rote Leere macht sich in mir breit. Ich versuche aufzustehen, doch mir gelingt weiter nichts als ein weiteres verstörtes Röcheln. Ich bebe innerlich, kann mich nicht bewegen. Fassungslos erkenne ich:
Die Spuren, die du hinterlassen hast auf der Astralebene, können jetzt zurück verfolgt werden. Du bist nun sichtbar, verfolgbar, aufspürbar…

Sie sind jetzt hinter dir her. Hast du geglaubt, du bleibst unsichtbar?
Irgendetwas lacht in mir, doch als ich genauer hinhöre ist es das Gebell unserer Hunde…

Lady Almina schaut mich sorgenvoll an: „George?“ Ich schaue in ihr graues, fahles Gesicht und kann mich nur halb bewusstlos schamvoll abwenden.

Unser Schlafzimmer muss renoviert werden!“ ist das einzige, was ich ihr die Lage zusammenfassend, erklären kann, bevor ich in Ohnmacht falle….