Auf Cthulhus Spur

Gepflegtes Rollenspiel rund um den kriechenden Wahnsinn

Calais

February 11 1921 Friday 11am  Calais

Der Schneeregen klatscht weiter auf den Asphalt, aber der Sturm hat nachgelassen. Einige Fähren verkehren wieder…

Lady Evelin möchte endlich nach Hause und ist bereit, es mit dem ungezogenen Kind vor unserer Haustür aufzunehmen. Sie kennt das Meer und auch den Channel von unseren gemeinsamen Reisen. Sie weiß, worauf sie sich einlässt…

Bevor wir zum Hafen aufbrechen, teile ich Marigny telefonisch unsere Entscheidung mit. Wieder hebt der Colonel ab, wird jedoch kurz darauf von Carla aus der Leitung verdrängt. Mit italienischem Schalldruck lässt sie mich an ihren Sorgen um ihren kaputten Weinkeller teilhaben, beschwert sich über den Schnee und das Wetter und berichtet mir detailliert den Zustand des abgetragenen Hügelgrabs…

Nach einer gefühlten Ewigkeit und mit lächelnden Kopfschmerzen meinerseits endet das Gespräch. Der Shuttle zum Hafen wartet bereits…

Als wir den rutschigen Steg zur Fähre betreten, trifft mich ein Blick meiner Tochter ins Herz: „Daddy, wo ist unsere Yacht?“ fragen mich ihre Augen…

Eine Schneeflocke trifft mein Auge und es beginnt zu tränen…

Nach zwei Stunden erfrischender Fahrt über den ungehaltenen Channel legen wir in Dover an. Die Kreidefelsen lassen sich nur in Umrissen erkennen…

Von Dover aus nehmen wir die schnellste Connection to Winchester, wo wir abgeholt und nach Highclere Castle gefahren werden. Unsere Heimkehr gelingt mal wieder pünktlich zum Five-o´clock-Tea…

Das Wiedersehen zwischen Mutter und Tochter verläuft nicht ohne Tränen…

Ich bin stolz, meine einzige Tochter unversehrt nach Hause gebracht zu haben. Doch ich weiß, ich habe keinen Grund dafür. Ich, genauso wie Evelin haben nur Glück gehabt. Ich habe nichts tun können für ihre Rettung, diese Heimkehr ist nicht mein persönlicher Verdienst…

Ich ziehe mich derweil kurz in meine Bibliothek zurück, von der ich aus telephoniere: Major Austin Powers sagt mir die Anlieferung meiner Doggen für Montag zu!