Auf Cthulhus Spur

Gepflegtes Rollenspiel rund um den kriechenden Wahnsinn

CleanUp

February 16 1921 Wednesday Hampshire Highclere Castle 1am

Die Polizei ist im Haus, die verteilten Leichenteile zwei meiner Hausangestellten, zwei meiner Soldaten und drei meiner Doggen – Drake, Buffin, Bligh – werden geborgen und wir werden alle befragt. Wir binden den Polizisten eine Geschichte über einen Überfall von einem Bären auf, während die Augenzeugen aus meiner Dienerschaft von Schatten an Wand und Decke berichten…

Ich versuche so gut es geht, keine Erklärungen zu liefern und mich nicht vernehmungsfähig zu präsentieren, was mir nun wirklich nicht schwerfällt…

Der Tresor liegt völlig verformt vor der Wand. Er sieht verschlossen aus, aber lässt sich nicht mehr öffnen. Mein Butler Charles soll gleich nach Sonnenaufgang den Tresormeister aus Winchester auf das Schloss bestellen…

Ich brauche einen sicheren Platz für meine Portalkugeln, der nicht mehr mein Castle gefährdet. Ich berate mich mit Mycroft, der mir den Großtresor auf dem Aeroport in Croydon anbietet, in dem auch der IceZapper lagert. Dies scheint mir dezenter, als in dem unterirdischen Banktresor der Bank of England in Winchester…

 

7:30am Highclere Castle Library
Mein Butler weckt mich mit einem Gin und Gurkensandwiches. Der Tresormeister sei nun da…

Ich führe ihn in mein Bedroom, aus dem die groben Spuren der letzten Nacht beräumt und Wände sowie die Decke mit Tüchern verhangen wurden. Der Experte von `Chubbsafes´ kann die Tresortür einen Spalt öffnen, gerade genug, um alles herauszuholen und festzustellen, dass nichts fehlt. Er empfiehlt mir dringend ein Update auf die neue Zahlenkombinationstechnik, so dass ich keinen Schlüssel mehr brauche. Ich willige ein…

Beim Breakfast fordert mich Sanjuro auf, die Kugeln wieder zurück zu geben. Ich schaue ihn nur kopfschüttelnd an. Wem denn? Wem soll ich sie zurück geben? Ich habe Feinde, die auch ohne den Besitz der Kugeln hinter mir herbleiben werden. Soll ich sie einfach wegwerfen? Zerstören kann ich sie auch nicht. Erst, wenn ich alle habe und weiß wo die Waage ist…

Sanjuro schaut mich mit beherrschter Wut an. Er kann mich nicht verstehen. Er weiß auch nicht, was ich weiß, was geschrieben steht im Buch Tsathoggua über mich. Ich sehe keine Möglichkeit, ihm klar zu machen, welchen Weg ich gehen muss. Ich beende das Gespräch, wohlwissend, dass ich seine wachsende Kampfkraft brauchen werde…

Nach dem Breakfast fliegt mich Mycroft nach Croydon, wo wir die Kugeln im massiveren Großtresor verschließen, der auch schon die neue Verschlusstechnik besitzt. Der Colonel gibt mir die Zahlenkombination. Nach ein wenig Konversation unter Flugfreunden und ein paar Aviation Cocktails landen wir pünktlich zum Five-o´Clock-Tea wieder in Highclere Castle.

Der Colonel und Sanjuro fliegen nach dem Tea wieder zurück in den Londoner Vorort.

Abends im Salon, nach dem Dinner, blicke ich wieder in eine sich aus der Wandecke formierende Gestalt, die sofort durch die Decke verschwindet. Der Unhund ist wieder da, doch meine Kugeln nicht mehr…

Zeitgleich klingelt das Telephon: Mycroft meldet, dass in Croydon ein Wachmann getötet, der Großtresor angegriffen und die Lagerhalle dabei fein fragmentiert wurde. Das massive Stück Sicherheitstechnik wurde wieder arg verformt, hielt aber wiederum stand. Wir beschließen die Situation so zu belassen, schließlich sind die Unhunde nicht an den Inhalt gekommen…

Der Colonel und Sanjuro werden im „Hotel zum Strumpfband“ übernachten. Morgen ist das Treffen an der Immobilie mit Ingenieur Watson. Da ich in der National Library die Sammlung occulter Bücher aufsuchen muss, um nach den Unhunden zu recherchieren, sage ich mein Kommen zur Ortsbegehung als offiziellen Anlass, nach London zu reisen, zu.

Diese Unhunde sind hinter mir her. Wer hat sie angesetzt? „Balance, Ihr habt die Balance durcheinander gebracht!“ höre ich Sanjuro schimpfen. Ja, mein asiatischer Freund, übe dich in Balance. Mit Balance gewinnt man Weisheit, aber keine Weltreiche! Wir Briten stehen für die Extreme!…

Dennoch hat er Recht. Unschuldige zahlen den Blutzoll meiner Unternehmungen. An meinen Händen klebt Blut. Angefangen von den Toten in Halifax bis zu den Opfern in meinem eigenen Haus…

Doch als Brite, weiss ich was zu tun ist. Mit einem unerbittlich grimmigen Lächeln springe ich aus meinem Sessel, gieße mir einen Gin ein und proste dem Bild meines Großvaters zu: „God save the King!“