Auf Cthulhus Spur

Gepflegtes Rollenspiel rund um den kriechenden Wahnsinn

* Wiedersehen in Ulthar

Nackt erwache ich auf der Pilz Lichtung. In Eile ziehe ich mich an & bemerke dabei den Brief von Sanjuro. Ich überfliege ihn, doch das meiste konnte ich mir schon denken.

„Dieser sentimentale Kerl“ sage ich laut schmunzelnd.

Mit Gewand, leichter Bewaffnung & ein paar Talern bewege ich mich nach Ulthar. Es ist kein Markt, doch die Katzen scheinen keinerlei Abscheu mehr vor mir zu haben. Der Pakt ist weg, obgleich meine Seele einen tiefen Einschnitt erfahren hat. In der Gaststätte erfahre ich, das Sanjuro, der Mann aus den Südlanden, in der Library von Ulthar sein soll. Bibliotheken scheinen ihm in letzter Zeit ein Fable geworden zu sein, doch diesen Gedanken wische ich wieder schnell zur Seite.

Nachdem ich mich durchgefragt habe, entdecke ich ihn auch, wie er sehr konzentriert etwas abschreibt aus einem dicken Wälzer. Da er mich nicht bemerkt hat, beobachte ich ihn eine Weile. Als er fertig ist, fängt er hektisch an, seine Unterlagen zusammen zu räumen & ich erlaube mir den Scherz

„Immer mit der Ruhe, mein Herr“

Er scheint wie vom Blitz getroffen, springt auf und fällt mir in die Arme! Wir halten uns eine Weile & ich bin froh. Dann sprechen wir über die neuesten Entwicklungen, seine Schicksal & meinen Paktbruch sowie andere Neuigkeiten. Ich habe noch nie einen so emotionalen Japaner erlebt…

Doch er ist weiterhin in der Bibliothek gefangen, findet keinen Ausgang, es gibt scheinbar kein Entrinnen. Wir werden weitersuchen müssen, nach einer Lösung, wie wir ihn wieder nach HC bekommen.

„Was hast Du eigentlich da gemacht?“ frage ich ihn schließlich.

„Hier, das könnte Euch von Nutzen sein“ Er reicht mir die Abschrift, die die Ritualbeschreibung enthält, die wir für die Hunde von Tindalos benötigen. Ich bin tief beeindruckt. Wir kehren in die Gaststätte ein & tauschen uns weiter intensiv aus. Auch seine Vermutung, die Göttin der Katzen könne ihm helfen, erweist sich im Moment als nichtig – es gibt keinerlei Kontaktmöglichkeit. Wir überlegen weiter, doch kein Lösungsansatz will so recht gelingen.

Ich fühle mich wieder schuldig, ich hätte sein Angebot nicht annehmen sollen. Doch nun ist es so gekommen & wir müssen damit umgehen & es wieder in Ordnung bringen. Zunächst will Sanjuro hier in den Traumlanden leben, um den Wahnsinn von Babel zu entfliehen. Dann schlägt er mir etwas vor, was ich ohnehin vorhatte:

„Wir kaufen ein Stück Land von Bauer Frantek“

„Eine großartige Idee“ pflichte ich ihm bei.

Erstaunlich einfach sind wir wenige Stunden später Landbesitzer & Nachbarn zugleich. Tiefe Zufriedenheit durchflutet mich. Uns beiden steht der Sinn nach Urlaub & einer Auszeit. Ich spüre, wie mein Traumzeit bald endet & wir verabschieden uns. Ich erwache…